Malkurs in der Kunsthalle

"Sind die echt gemalt?" fragten am Mittwoch einige Schüler erstaunt, als sie mit Frau Krüger, der Museumspädagogin, durch die Kunsthalle Karlsruhe liefen. Letzte Woche waren es niederländische Gemälde mit detailgetreuen Stillleben, die die Schüler betrachteten und besprachen. Frau Krüger hatte Obst und Gemüse dabei, um die Größe und den Bildaufbau darzustellen.
Fünf Mal immer mittwochs schauen sich die Schüler und Schülerinnen der Klasse 8/9 alte "Schinken", also beeindruckende, riesige Bilder an, die in den letzten Jahrhunderten gemalt wurden. Nach der Bildbetrachtung dürfen die Jugendlichen im Gewölbekeller in Malkitteln selbst kreativ werden und die gesehenen Kunstwerke in unterschiedlichen Techniken in ihre eigene Sprache umsetzen. Neben Schneiden und Kleben in Verbindung mit Acrylfarben durfte die Klasse auch schon an der Druckmaschine Portraits drucken.
Bereits das prächtige Gebäude der Kunsthalle mit seiner imposanten Treppe besticht durch Größe und Aufbau. Für die Schüler eröffnet sich eine teilweise völlig unbekannte Welt, der sie mit Staunen und großem Interesse begegnen. Zu jedem Gemälde zaubert Frau Krüger Gegenstände aus ihrer Kiste, um die Schüler auf die Reise in das Bild mitzunehmen. Waren es bei einem Gemälde weiße Krägen, Pluderhosen und Korsetts, die die Schüler anprobieren durften, um sich zu fühlen wie das barocke Paar auf dem Gemälde.
Einmal erzählte sie mitreißend über die schlimmen Gerüche und die Armut im Paris von 1780, da das Gemälde, vor dem sich die Klasse gesetzt hatte, eine Brücke über die Seine darstellte.
Alle Jugendlichen folgten bisher im Malkeller den Impulsen von Frau Krüger und wurden kreativ. Herausgekommen sind viele Kunstwerke, auf die die Schüler sehr stolz sein können.

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